Senior*innen im Web

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Ältere Menschen sind längst online – sie informieren sich, buchen Termine und erledigen Alltägliches.

Und das wird in Zukunft noch selbstverständlicher: Niemand hört mit dem Älterwerden auf, das Internet zu nutzen.

Gerade ältere Menschen stoßen im Web oft auf unnötige Hürden: winzige Schrift, verschachtelte Menüs oder unübersichtliche Terminbuchung. Dabei könnten kleine Anpassungen schon viel erleichtern:

Orientierung

„Wo bin ich gerade?“ – diese Frage stellt sich schnell, etwa wenn der aktuell offene Menüpunkt nicht markiert ist.

Tipp:

Aktuelle Seite im Menü deutlich kennzeichnen, beispielsweise farblich oder durch einen Rahmen. Manchmal kann auch eine Breadcrumb-Navigation helfen.

Klickflächen

Mit unsicherer (Fein-)Motorik sind kleine Buttons mit der Mouse oder auf dem Smartphone schwer zu treffen.

Tipp:

Buttons und andere Klickflächen sollten groß genug sein. Außerdem sollten sie nicht zu dicht beieinander liegen, damit nicht versehentlich der “falsche” Button getroffen wird.

Überschriften & Menüpunkte

Mit zunehmendem Alter lässt häufig auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Reizen ab. Trotzdem sollen die gewünschten Infos schnell gefunden werden können.

Tipp:

Sinnvolle Menüpunkte, Überschriften und Zwischenüberschriften verwenden, die wirklich beschreiben, was darunter zu finden ist.

Beschriftungen

Viele digitale Standards haben sich etabliert: das Lupensymbol für „Suche“, das Klickbare Logo für „Startseite“, das Burger-Menü für „Navigation“. Digital Natives erkennen solche Muster sofort – Senior*innen dagegen nicht immer.

Tipp:

Zusätzlich zu den Symbolen Beschriftungen einfügen, also etwa neben oder unter dem Burger-Menü-Symbol “Menü” oder “Startseite” zusätzlich als ersten Menüpunkt aufnehmen.

Funktionalitäten

Ebenso ist es für manche ältere Nutzer*innen nicht leicht zu erkennen, was auf einer Website klickbar ist und was nicht.Wenn Links und Schaltflächen nicht eindeutig gestaltet sind, entsteht bei der Suche nach Informationen schnell Frust.

Tipp:

Klickbare Elemente deutlich hervorheben (Farbe, Unterstreichung, Button-Form, zusätzliche Hover-Effekte…) und klar kennzeichnen, was passiert, wenn man darauf klickt.

Gewohnheiten respektieren

Nicht nur ältere Nutzer*innen verlassen sich auf gewohnte Abläufe. Wenn Reihenfolgen plötzlich anders sind als gewohnt, kann das für Frustration sorgen.

Tipp:

Bewährte Standards beibehalten – etwa in Formularen die übliche Reihenfolge der Formularfelder:
Vorname → Nachname → Straße & Hausnummer → PLZ → Ort.

Bestellungen & Buchungen

Viele ältere Menschen berichten, dass sie digitale Angebote wie Bestellungen oder Terminbuchungen nicht allein nutzen können. Die Abläufe sind oft zu unübersichtlich, wenig intuitiv – oder voller Hindernisse.

Tipp:

Prozesse so einfach wie möglich gestalten: wenige Schritte, klare Anweisungen, große Buttons, übersichtliche Gestaltung, keine unnötigen Angaben, eine klare, verständliche Leitung durch den Prozess.

Schriftgröße

Mit dem Alter lässt bei vielen die Sehfähigkeit nach. Texte in kleiner Schriftgröße sind sowohl am Desktop als auch auf mobilen Geräten unter Umständen schwer lesbar. Zudem sind die Konfigutationsmöglichkeiten, mit denen man etwa die Textgröße bestimmen kann, nicht immer bekannt.

Tipp:

Keine zu kleinen Schriftgrößen verwenden. Am besten auch bei der Wahl der Schriftart auf eine gute Lesbarkeit achten.

Inhaltsfülle

Wenn eine Seite mit Informationen überladen ist, kann es frustrierend wirken. Die Orientierung wird schwieriger. Insbesondere wenn Texte auf dem Smartphone in einer vergrößerten Schrift dargestellt werden, kann eine Seite extrem unübersichtlich werden!

Tipp:

Inhalte sinnvoll auf mehrere Seiten verteilen, damit jede Seite übersichtlich bleibt.

Tools von Drittanbietern

Terminbuchung oder digitale Rezeptionen sind für viele Senior*innen besonders schwer nutzbar: nicht intuitiv, zu überladen, schlecht beschrieben, unübersichtlich oder beim Zoomen nicht mehr bedienbar.

Tipp:

Drittanbieter-Tools kritisch prüfen, einfache Alternativen anbieten oder notfalls ergänzend eine barrierefreie Buchungsmöglichkeit bereitstellen.

Praktische Infos

Welche Informationen suchen Nutzer*innen auf Ihrer Website am häufigsten? In der Regel: Sprechzeiten, Adresse, Telefonnummer.

Tipp:

Diese Infos prominent platzieren – am besten schon auf der Startseite und im Footer. Gerne mehrmals und an verschiedenen Stellen wiederholen, um Suchen zu vermeiden.

Farbkontraste

Mit zunehmendem Alter lässt bei vielen die Sehfähigkeit nach. Von schwer lesbaren Schriftarten ist ebenso abzuraten wie von zu blassen Textfarben und einem zu niedrigen Farbkontrast von Text und Hintergrund.

Tipp:

Starke Kontraste nutzen, z. B. dunkelgrau auf hellem Hintergrund.

Wir weden alle alt – und wir erwarten alle, im Alter weiterhin online sein zu können.

Mit einigen Tipps können wir es älteren Personen leichter machen, Websites zu nutzen. So erweitern wird nicht nur unsere Reichweite, sondern demonstrieren Awareness und Respekt.

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