„Barrierefreiheit im Internet ist für 10 % der Bevölkerung unerlässlich, für etwa 30 % notwendig und für 100 % hilfreich.“
(Aktion Mensch)
Ältere Personen
Mit dem Alter lässt die Feinmotorik nach, die Augen werden schlechter, Kontraste können weniger gut wahrgenommen werden. Es wird schwieriger, kleine Schaltflächen zu treffen oder Text zu erkennen, der sich nicht deutlich vom Hintergrund abhebt. Dank Digitaler Barrierefreiheit können alle Inhalte auch bei Funktionseinschränkungen der Sinne oder Motorik im Alter problemlos genutzt werden.
Farbsehschwäche und Farbenblindheit
Barrierefreie Inhalte sind so gestaltet, dass sie trotz Deuteranopie, Protanopie oder Achromatopsie mühelos erkannt werden können. So können auch Personen mit Rot-Grün-Blindheit oder anderen Farbfehlsichtigkeiten alle Informationen erkennen.
Blinde Personen
Blinde Personen nutzen häufig Screenreader – kleine Assistenzprogramme, die ihnen digitale Inhalte auditiv ausgeben. Das funktioniert, sofern die Inhalte barrierefrei programmiert wurden. Die blinde Person kann sich dann in der Seite orientieren, mit ihr interagieren und dieselben Informationen entnehmen wie sehende Personen. Screenreader werden zudem von weiteren Personengruppen genutzt, etwa bei Analphabetismus oder motorischen Einschränkungen.
Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit
Ist das Hörvermögen eingeschränkt, betrifft das die Zugänglichkeit von auditiven Inhalten wie Videos, Podcasts, aber auch Hinweistöne. Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass für all dies alternative Formate zur Verfügung stehen, etwa Untertitel bei Videos oder schriftliche Transkripte zu reinen Audiodateien. Auf diese Weise werden Multimediainhalte auch für gehörlose Personen ohne Informationsverluste zugänglich.
Verletzungen & OPs
Verschiedenste temporäre Einschränkungen können dazu führen, dass Endgeräte nicht wie gewohnt bedient werden können, etwa bei Verletzungen oder nach Operationen. Bei einer gebrochenen Hand ermöglicht Digitale Barrierefreiheit es beispielsweise, auf alternative Eingabemethoden zurückzugreifen. Nach einer Augen-Operation vereinfacht sie die Wahrnehmung der Inhalte und die Orientierung auf Websites.
Migräne & Epilepsie
Anfallsartig auftretende Erkrankungen wie Migräne oder Epilepsie können durch visuelle Reize ausgelöst werden Dazu gehören auch digitale Inhalte, beispielsweise Videos, gifs, flackernde Hintergründe oder Schaltflächen. Ein barrierefreies Design verzichtet auf Gestaltungselemente, die unerwartet Anfälle auslösen könnten.
Eingeschränkte Motorik
Wenn Personen wegen degenerativer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Querschnittlähmung, Morbus Parkinson oder anderen Schädigungen des Bewegungsapparates Computer nicht mit Maus oder Tastatur bedienen können, lassen sich Computer mit alternativen Methoden bedienen, etwa durch Augenbewegungen oder mit dem Mund. Ist die Website barrierefrei, lässt sie sich störungsfrei auch mit alternativen Eingabemethoden bedienen.
Kognitive Störungen & Psychische Erkrankungen
Auch Personen mit nicht-sichtbaren Einschränkungen kommt Digitale Barrierefreiheit zugute, beispielsweise bei Dyslexie, ADHS oder Autismus. Barrierefreie Inhalte sind zudem wichtig für Personen mit kognitiven Störungen, die dauerhaft oder temporär vorkommen können, wie Depressionen und andere psychische Erkrankungen.
Digitale Barrierefreiheit für alle
Digitale Barrierefreiheit hilft Personen mit Behinderungen, Einschränkungen und/oder Krankheiten – das liegt auf der Hand. Die kommt aber auch allen anderen Personen zugute. Ein einfaches Beispiel: Barrierefreie Websites sind dank ihrer hohen Farbkontraste auch im hellen Sonnenschein auf dem Smartphone zu erkennen.